Netzteil

Ansicht des fertigen Netzteils.
  1. Vorbemerkung

Grundlage jeder „Bastelei“, wie auch jeder ernsthaften Hardware Projektierung ist eine gesicherte, möglichst unkompliziert zur Verfügung stehende Stromversorgung. Am Anfang unserer Betrachtungen stand dabei die Frage womit sich unsere Projekte beschäftigen würden. Natürlich mit Computer-Komponenten.

Die am häufigsten benötigten Spannungen sind dabei 5 Volt, für alles was so im USB-Bereich gebaut werden soll und 12 Volt für alles was etwas mehr Power braucht. Daneben gegebenenfalls noch eine 3,3 Volt Spannung, etwa für BIOS-Chips oder um mal einen Kleinmotor an zu drehen. Alles andere lässt sich dann durch relativ unkomplizierte Spannungswandler ableiten. Außerdem musste es Kurzschlussfest und gegen Überlast geschützt sein.

Ferner sollte das Netzteil eine Messbrücke haben. Um etwa Stromabnahmen von angeschlossen Fremdgeräten, wie etwa einem Laptop welches mit 19 Volt läuft, zu erfassen und darzustellen. Für einen schnelle Prüfung, etwa eines Notebooks auf Kurzschluss, spart man sich damit das zusätzliche Messgerät.

  1. Netzteil Elektronik

In dem Bereich in dem wir vorhaben uns zu bewegen, macht es keinen Sinn mit Trafo-Netzteilen zu arbeiten. Diese wären zwar diskret relativ unkompliziert auf zu bauen, aber Trafo, Gleichrichtung, Glättung, Siebung und Stabilisierung brauchen doch relativ viel Platz und ein gewisses Restbrummen führt später bei NF-Schaltungen nur zu Verdruss. Abgesehen davon, dass ein Trafo mit den gefragten Windungsabgriffen nicht zur Verfügung stand und man ihn also „umwickeln“ müsste. Ein Schaltnetzteil selbst zu entwerfen und auf zu bauen ist möglich, aber wegen des Zeit- und Messaufwandes in keiner Relation zum Bedarf und vor allem zum Finanzaufwand.

Schaltnetzteile mit den von uns geforderten Parametern sind bereits für ca. 20 Euro fix und fertig zu erwerben. Außerdem fand sich noch eines aus einem Netzwerk-Switch im Bestand. Es kommen zum Einsatz ein Netzteil 070-132901-B hauptsächlich für 5 Volt / 10 Ampere und die zusätzlichen 3,3 bzw. 12 Volt und ein Netzteil S-120-12 für die 12 Volt / 10 Ampere. Die Ströme werden in unseren Bauvorhaben sicher nie erreicht. Also Luft nach oben.

Für die Anzeigen fiel die Wahl auf die relativ preiswerten digitalen Anzeigeinstrumente DSN-VC288. Es handelt sich dabei um ein digitales Dual-Anzeige Instrument. Der Anzeigebereich erstreckt sich auf 0..100 Volt und 0..10 Ampere.

Bezüglich der Stromversorgung der Anzeige ist es in zwei Varianten beschaltbar. Das Kriterium dabei ist die Versorgungsspannung. Liegt die zu messende Spannung zwischen 4,5 und 30 Volt, kann diese direkt von der zu messenden Spannung mit abgegriffen werden. Da wir aber zum einen bei 3,3 Volt darunter und bei der Messbrücke gegebenenfalls darüber liegen könnten, verwenden wir die Schaltung mit separater Stromversorgung.

Platine des DSN-VC288 und die angewandte Beschaltung.

Das Schaltnetzteil aus dem Netzwerk-Switch verfügt über zwei 12V Steckplätze. Einen verwenden wir für einen Lüfter an der Rückwand und den zweiten für die Stromversorgung der Messinstrumente.

Für die Konnektierung nach außen, wurden benötigt:
Primär-seitig: eine Kaltgerätebuchse, zwei Sicherungshalter für Glasfeinsicherungen, zwei 2-fach Ein/Aus-Schalter.
Sekundär-seitig: zehn farbige Banensteckerbuchen, eine DC-Hohlsteckerbuchse 2,5×5,5 mm.

  1. Gehäuse

Als Gehäuse diente ein ausgeräumtes defektes Denon-Komponenten-Modul. Die beiden Netzteile wurden auf eine Acrylplatte montiert. Diese wurde isoliert gegen das Gehäuse eingebaut.

Die Rückwand wurde durch ein Acryl-Platte ersetzt. Sie bekam die Aussparungen für Lüfter, Kaltgeräte-Buchse und Sicherungen.

Die Front-Schablone mit der Anordnung der Elemente.

Nachdem ein erster Versuch mit Acryl scheiterte, wurde die Frontplatte aus einer 3 mm Aluminium-Platte erstellt. Dazu wurde zunächst eine maßstabgetreue Schablone mit der Gruppierung der entsprechenden Bauelemente erstellt ( unkompliziert mit Paint oder Adobe Photoshop). Dann wurde sie auf das Blech übertragen, die Öffnungen erstellt und schließlich das ganze lackiert.

Die fertig ausgearbeitete und lackierte Gehäusefront

Alle Bauteile wurden fertig montiert und es erfolgte die Verdrahtung. Hierfür wurde grundsätzlich Litzedraht mit einem Querschnitt von 1 mm² eingesetzt. Alle Lötverbindungen wurden mit Schrumpfschlauch isoliert. Primär-seitig wurde die entsprechende Schutzbeschaltung des Gehäuses sicher gestellt.

Funktionskontrolle „am offenen Herzen“.

Nachdem alle Funktionen erfolgreich getestet waren, wurde das Gehäuse verschlossen. Fertig und es hat uns auch schon wertvolle Dienste geleistet.