Service- und Experimente-Koffer – Teil 1 – Displayeinheit

Links im Bild, die fertige Displayeinheit, angeschlossen über HDMI.

1. Vorüberlegung

Ich beschäftige mich schon geraume Zeit mit Überlegungen zum Thema Nachnutzung defekter Computerhardware. Ein defektes 17 Zoll Notebook gab nun den Ausschlag einmal ein Projekt „Servicekoffer“ anzugehen. Der Servicekoffer besteht dabei aus drei „Baugruppen“:

  1. Die Displayeinheit
  2. die Transporteinheit für ein 15″ Notebook und
  3. eine erst mal noch leere Staueinheit für Kabel, Adapter, Werkzeug etc.

Für die Materialauswahl habe ich beschlossen bei all meinen „Projekten“ soweit möglich nachwachsende und/oder einfachste recyclebare bzw. wieder verwendbare Materialien zu verwenden.

Für den Gehäusebau wird also überwiegend Holz verwendet. Zum verbinden der einzelnen Teile, Schrauben und Leim. Wegen der Eigenschaften von Naturmaterialien lässt es sich nicht immer vermeiden gelegentlich auch etwas mit einer Folie zu kaschieren. Dann verwende ich natürlich Eco-Green umweltfreundliche Folien.

Als Maß für den Koffer habe ich mich an den Abmessungen des 17,3 Zoll Displays und des Notebooks orientiert und an die üblichen Abmessungen eines Standard Aktenkoffers angelehnt. Die Maße werden somit ca. 45x34x13 cm (BxHxT) betragen.

2. Die Displayeinheit

Also aus dem defekten Notebook die Displayeinheit ausgebaut und ermittelt um was für ein Display es sich handelt. Das ist wichtig für die Bestellung des entsprechenden Controllerboards.

Auf der Rückseite eines jeden Displays findet sich die genaue Bezeichnung. Sie enthält in jedem Fall immer die Displaygröße. In unserem Falle 173 für 17,3 Zoll. Also ist die exakte Bezeichnung LP173WF4 SP F3. Damit ermitteln wir die wichtigsten technischen Daten. Es ist in jedem Falle ein Full-HD Display und schon lohnt sich das ganze aus technischer Sicht für eine „Unterwegs-Lösung“.

Technische DatenWert
Bildschirmdiagonale43,94 cm (17.3 Zoll)
Bildschirmauflösung1920 x 1080 Pixel (Full-HD)
Farben16.2 Millionen
Kontrastverhältnis700:1
Helligkeit300 cd/m²
BildschirmoberflächeMatt
Bildschirmanschluss30 Pin EDP, eDP 1.2 / 20 mm
BildschirmbeleuchtungWeiß LED (WLED)
Frequenz60Hz
Seitenverhältnis16:9 (B:H)
Neupreisab ca. 120 Euro

3. Das Controller Board

Mit der genauen Displaybezeichnung können wir jetzt das Board bestellen. Es ist in der Regel fast immer nur aus China erhältlich, jedenfalls wenn man es zu einem einigermaßen verträglichen Preis kaufen möchte. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 25 Euro inkl. Versand. Es geht auch noch billiger, aber dann mit weniger Funktionalität. Das von mir bestellte Board hat die folgenden Anschlüsse und Funktionen. Die Ausführungen schwanken, also bei der Bestellung darauf achten welche Funktionen realisiert werden sollen.

Zum Lieferumfang des Boards gehören in der Regel die Verbindungskabel zum Display und zur Steuerplatine mit dazu. Ein Netzteil meistens nicht. Wie wir später sehen werden, genügt für den Betrieb ein 12V Netzteil, welches mit den üblichen 2A absolut ausreichend dimensioniert ist.

A1 – Menue
A2 – runter
A3 – hoch
A4 – Enter (Bestätigen)
A5 – Ein / Aus mit LED Anzeige

B1 – LVDS Anschluss zum Display
B2 – GPIO u.a. mit 3,3V, 4 Schalt-Pins etc.
B3 – 5V und 12V Ausgänge
B4 – Speaker
B5 – HDMI Eingang
B6 – VGA Eingang
B7 – Audio Eingang
B8 – 12V DC Stromversorgung

4. Das Gehäuse

So … Während wir jetzt auf das Controller Board warten erstellen wir den Gehäuseteil. Dieser besteht aus zwei Teilen. Dem Displayträger und dem Board-Teil.

Zunächst zum Displayträger. Er besteht aus 3mm Sperrholz Pappel, Rechteckleisten Buche und Kiefer. Diese werden mit Kreis- und Kappsäge auf Maß gebracht, verschraubt und verleimt. Die Bohrungen für die Schrauben zur Displaybefestigung eingebracht. Die kleinen Rechteckleisten stellen sicher dass das Display spannungsfrei an den Montagelaschen befestigt werden kann.

Um es später im Winkel fixierbar aufstellen zu können, werden 2 Friktionsscharniere verwendet. Diese hatte ich bereits früher, ebenfalls aus China bestellt (10 Stück ca. 8 Euro).

5. Zusammenbau und Funktionstest

Heureka, Teil 1, der komplettierte Displayträger ist fertig.

Alles angeschlossen und den Laptop gestartet. Auf dem Laptop in den Einstellungen den Bildschirm erweitert und alles funktioniert. Alles in Full-HD. Was will man mehr.

Wie zu sehen ist habe ich bei der Gelegenheit auch gleich mein unlängst erstelltes digitales Messgerät (siehe diesen Beitrag hier) eingebunden und so konnten folgende Messergebnisse für die Leistungsaufnahme ermittelt werden:

Bei 12 V Versorgungsspannung wurden folgende Stromaufnahmen erfasst:

Full HD-Betrieb 0,53A (ca. 6,5W) und
Standby <10 mA (<120 mW).

Damit kann es diese Displayeinheit problemlos mit jedem handelsüblichen 17 Zoll Monitor aufnehmen.

weiter in Teil 2